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18.12.98 Totaler Kriegsdienstverweigerer Niels Pomplun zu Freiheitsstrafe verurteiltHamburg. Am Freitag, den 18.12.1998 wurde der konsequente Kriegsdienstverweigerer Niels Pomplun vom LG Hamburg zu einer Freiheitsstrafe von 4 Monaten verurteilt. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Die Verteidigung kündigte an, in Revision zu gehen. Niels Pomplun wurde vorgeworfen, seiner Einberufung zur Bundeswehr 1995 mehrfach nicht nachgekommen zu sein, sowie alle ihm gegebenen Befehle verweigert zu haben. Er wurde deshalb zuletzt von einer anderen Kammer des selben Gerichts zu einer Freiheitsstrafe von 10 Monaten verurteilt. Niels beruft sich bei seiner Haltung u.a. auf die konkreten militärischen Planungen der Bundeswehr für den Kriegsfall. Dort ist nachzulesen, daß im Rahmen der zivil-militärischen Gesamtverteidigung Zivildienstleistende für die Aufrechterhaltung der Kriegsfähigkeit eingeplant sind. Ihnen wird an dieser Stelle eine Bedeutung zugesprochen, die der direkt kämpfender Soldaten nicht nachsteht. Dieser Inhalt des Zivildienstes widerspricht aber gerade dem Gedanken der Kriegsdienstverweigerung, die sich ja gegen das Führen von Kriegen insgesamt wendet. Da Niels nach eigenen Angaben nie beabsichtigt hatte, die Wehrpflicht in welcher Form auch immer zu erfüllen, hatte er von vornherein von jeder Zusammenarbeit mit der Bundeswehr z.B. im Rahmen der Musterung abgesehen und schrieb auch keine Verweigerung des bloßen Waffendienst, wie sie zur Anerkennung als Zivildienstleistender vonnöten ist. Die Hamburger Desertöre fordern, die Kriminalisierung von konsequenten Kriegsdienstverweigerern aufzugeben. Sich Verbrechen wie Kriegen zu verweigern ist keine kriminelle Handlung, sondern Menschenrecht. Die Desertöre |
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